Ohne Trainer reiste der SV Ellensen zum Derby nach Lauenberg. Aufstellung und zugleich taktische Ausrichtung wurden von Kapitän Gerrit Baumgardt ausgegeben. Wichtigste Änderung war mit Sicherheit das ausgegebene Pressing in der gegnerischen Hälfte, welches die Änderung in ein "Drei- Spitzen- System" nach sich zog. Gleichzeitig bedeutet dies, dass die in den letzten Spielen tief agierende Abwehr um Libero Daniel Buhl ihr Spiel nach vorne verlagerte.

Bereits in den Anfangsminuten zeigte sich, dass die taktische Marschrichtung Früchte trug. So gelang den Lauenbergern kein geordneter Spielaufbau. Das aus den letzten Spielen bekannte agile Lauenberger Mittelfeld kam kaum zu Entfaltung, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Die erste Einschussmöglichkeit auf Ellenser Seite ergab sich für den erstmals im Sturm aufgebotenen Baumgardt, der nach einer vom Gegenspieler unterschätzen Flanke überraschend zum Kopfball kam, diesen jedoch vergab. Im weiteren Verlauf scheiterten Daniel Gillmann und Tim Bußmann auf Lauenberger Seite sowie Joan Yasin für Ellensen an den gut aufgelegten Torhütern. Die dickste Chance ergab sich schließlich für Yasin. Aus dem ständigen verschieben und verkleinern der Räume kommt es zu einem verunglückten Fehlpass auf den Torwart. Den vom Pfosten abprallenden Rückpass versemmelt schließlich Yasin, der anstatt eines "Hammers" aus kurzer Distanz versucht einzuschieben.

Mit einem gerechten Unentschieden ging es schließlich in die Halbzeit. Die Ellenser waren hoch zu frieden mit ihrer Leistung und traten äußerst motiviert zur zweiten Halbzeit an. Auch hier erspielten sich beide Seiten Chancen. Nach einem Abstimmungsfehler zwischen Buhl und Jan Watermann fiel schließlich das 1:0 für Lauenberg. Trotz der allgemeinen Ernüchterung kämpften die Ellenser weiter. Der nach langer Verletzung wieder mitwirkende Kehr erzielte nach einem Konter schließlich den Ausgleich. Eingeleitet durch Yasin war es Kilian vorbehalten, den zunächst abgewerten Torabschluss von Joan mittels Abstauber einzunetzen. Nach den Enttäuschungen der letzten Wochen keimte Hoffnung auf. In Folge verschiedener Umstellungen, besonders der Herausnahme von Sebastian Lambrecht aus dem defensiven Mittelfeld, wackelte die Ellenser Elf in ihrer taktischen Ausrichtung. Pressing, Entlastung in die Spitze sowie ein Vorschieben der Abwehr waren nicht mehr möglich. Und so setzte sich die Pechsträhne fort. Nach einem gescheiterten Versuch, eine Abseitsfalle über Niehoff zu stellen, erhöhte der TSV auf 2:1. In der Folge ergaben sich auch Chancen für Ellensen. Doch es mangelte wieder an der notwendigen Kaltschnäuzigkeit, um eindeutigste Gelegenheiten zu nutzen, um sich selbst für den gezeigten Einsatz zu belohnen. Das 3:1 folgte schließlich nach einem Elfmeter und markierte den Schlusspunkt zu einer Niederlage gegen einen selbsterklärten Aufstiegsaspiranten, die wiederum unverdient war.

In der Rückschau kann die Mannschaft stolz auf ihren Einsatz sowie ihre Umsetzung der taktischen Marschroute sein. Leider fehlten 10 Minuten zum verdienten Punktgewinn.

Es spielten:

Jan Watermann- Patrick Niehoff, Daniel Buhl, Christoph Sieburg- Frederick Müller, Sebastian Lambrecht, Marcel Brocke, Fabian Piesche- Joan Yasin, Kilian Kehr, Gerrit Baumgardt

Ersatz:

Martin Hinz, Jan Appenzeller