FC Bollert II (2:2) SV Viktoria
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- Veröffentlicht: Sonntag, 07. September 2014 20:22
- Geschrieben von SV-Viktoria-Ellensen
Nach der ernüchternden Niederlage gegen die Reserve des SV Moringen mussten unbedingt Punkte für das angeschlagene Selbstvertrauen der Blau- Weissen her. Hierfür bedurfte es im Aufeinandertreffen gegen den FC Bollert II jedoch einer Leistungssteigerung um 100 Prozent, denn ohne Lauf- und Einsatzbereitschaft sowie fortgesetzter Kopflosigkeit würde man auch gegen den Tabellenletzten auf der Verliererstraße sein.
Dank der Rückkehr von Libero Sebastian Lambrecht sowie den Alternativen auf den Außenpositionen im Mittelfeld konnte Spielertrainer Gerrit Baumgardt einige Veränderungen vornehmen. So rutschte der im letzten Spiel überforderte Martin Hinz auf die linke Seite der Verteidigung und bot ein gute Leistung. Die Außenbahnen bekleideten rechts Freddie Müller und links Maik Wasner. Hierdurch war es möglich, die Zentrale zu stärken. So bildeten erstmals Daniel Buhl und Jonas Burghardt das Sechser- Paar, welchem Marcel Brocke vorgeschaltet agierte. Den Sturm füllte Kilian Kehr auf, wobei nach Verletzung und Trainingsrückstand noch erhebliche läuferische und spielerische Mängel aufzuarbeiten sind. Hängend trat erstmals Gerrit Baumgardt auf, der hauptsächlich als Verbindungsspieler zur Dreier- Zentrale und Sturmzentrum auftrat.
Von Beginn an drückten die Ellenser dem Gastgeber ihr schnell vorgetragenes Kombinationsspiel auf. Die sichere Abwehr sowie das laufbereite Mittelfeld eroberte eine Vielzahl von Bällen, die in direkte Konter umgeleitet wurden. Neben den agilen Buhl und Brocke sowie dem sichernden Burghardt trat Müller nach auskurierter Zehenverletzung positiv in Erscheinung. Die aufeinanderfolgenden Angriffe führten zu verschiedenen Einschussmöglichkeiten, die jedoch alle pariert oder geblockt wurden. Gleichzeitig trat Brocke als wahrer Pechvogel auf, denn klarste Chancen wurden leider knapp vergeben.
Deutliche Impulse gewann dass Sturmspiel nach der Hereinnahme von Jan Appenzeller, welcher Kehr ersetzte. Hierdurch kamen die Ellenser auch zu einigen gefährlichen Eckstößen, die jedoch leider keinen Abnehmer fanden.
Der FC Bollert entledigte sich der Angriffe in der Hauptsache durch lange Bälle. Einer dieser Bälle führte zu einer Standardsituation, welche sogleich für Ernüchterung sorgte, denn der Ball flog durch den Fünfer und der einzig freie Gegner drückt den Ball ins Tor.
Trotz der vielen Negativerlebnisse in dieser Saison führten die Ellenser ihr Spiel fort und kamen weiter zu Möglichkeiten. So hatten unter anderem Brocke, Burghardt, Wasner, Baumgardt und Buhl Schussmöglichkeiten, die leider nicht das Ziel fanden. Doch kurz vor der Pause wurden die Anstrengungen belohnt. Nach einem super öffnenden Pass von Burghardt auf Brocke, kann dieser gemeinsam mit Baumgardt in den Straufraum eindringen. In der Situation sowohl passen als auch schießen zu können, bleibt der mehr und mehr als Goalgetter auftretende Brocke abgeklärt und schiebt mit dem Pausenpfiff zum 1:1 ein.
Ohne Veränderungen wurde die 2. Hälfte begonnen. Ohne erkennbaren Bruch greifen die Ellenser weiter an. In den ersten 20 Minuten zeichnet sich die rechte Außenbahn immer mehr aus. Der agile Müller kann sich einige Male durchsetzen und Flankenbälle schlagen, wobei das Glück des Tüchtigen weiterhin versagt bleibt. Unterstützt wird Müller durch den erstarkten Patrick Niehoff, den nichts mehr in der Abwehr hält. Die sich für ihn bietenden Räume nutzt er geschickt durch Flankenläufe oder beruhigende Pässe auf die Mittelfeldzentrale. Das 2:1 bleibt jedoch seinem Partner Müller in der Vorbeitung überlassen. Einen Abschlag aus der eigenen Hälfte verlängert Brocke auf den hinter ihm platzierten Baumgardt. Dieser nutzt seinen am diesen Tag großen Platz mit einem öffnenden Pass auf Müller. Dieser prescht die Außenbahn entlang und flankt auf Appenzeller. Dessen parierten Schuss staubt Brocke in Torjägermanier ab.
In der Folge ergeben sich mehr und mehr Chancen. Der wieder eingewechselte Kehr aber auch zuvor Appenzeller können jedoch keinen Profit schlagen. Die dickste Chance bietet sich jedoch Wasner. Nach einem schnönen Angriff steht er vorm leeren Tor. Den abspringenden Ball nimmt er direkt und setzt seinen Drehschuss aus knapp vier Metern an die Latte.
In der Folge musste leider wieder das Motto der letzten Woche bedient werden: "Es kam, was kommen musste!". Die nicht genutzten Chancen sowie notwendige Wechsel von Burghardt (Leistenzerrung) und Wasner (Oberschenkel) verunsicherten die spielbestimmenden Ellenser. Entlastungsangriffe verpufften wegen zu schneller und ungenauer Abspiele, so dass Bollert immer mehr drängte. Aus einer quasi harmlosen Situation heraus fällt jedoch der Ausgleich. An der Mittellinie erhält ein blank stehender Bollert- Spieler den Ball. Der für Wasner eingewechselte Sieburg war von seiner Außenbahn eingerückt iund offenbarte hierdurch die gesamte Außenbahn. Die Flanke folgte mit Ansage und konnte durch die heraneilenden Kevin Hahndorf und Sieburg nicht mehr aus dem Sechzehner geklärt werden. Die sich ergebende Einschusschance wird genutzt und das 2:2 wird zur Enttäuschung aller Ellenser Realität.
In den letzten Minuten entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit leichten Ellenser Vorteilen. Die dickste Chance blieb Baumgardt vorenthalten. Ein Freistoß von der rechten Außenseite des Straufraums wird von ihm, wie in Moringen, in die kurze Ecke gezirkelt. Doch wie im vorherigen Spiel erweist sich das Gehäuse als zu niedrig, denn der Ball schlägt nur im Dreieck und nicht im Tor ein.
Zusammenfassend bleibt durchaus ein wenig Ernüchterung, doch die Einstellung, der Mannschaftsgeist, das füreinander Arbeiten sowie der Spielwitz lassen auf Erfolge in den nächsten Spielen hoffen. Die Unsicherheiten nach den notwendigen Wechseln zeigen jedoch auch, dass eine konstruktive Einflussnahme von Außen notwendig wäre, um hierdurch die Spieler vor der Einwechslung auf ihre Aufgabe vorzubereiten, was Sicherheit für die gesamte Elf bieten würde.
Es spielten:
Jan Watermann- Patrick Niehoff, Sebastian Lambrecht, Martin Hinz- Frederick Müller, Jonas Burghardt, Daniel Buhl, Maik Wasner, Marcel Brocke- Gerrit Baumgardt, Kilian Kehr
Ersatz:
Jan Appenzeller, Kevin Hahndorf, Christoph Sieburg